In Südwesten des Fügener Talbodens erhebt sich der Hügel, auf dem die spätgotische Kirche zum hl. Pankratius steht. Sie ist eine alte Wallfahrtskirche, die 1338 erstmals urkundlich erwähnt wird. Am Hochaltar befindet sich die Kopfreliquie des hl. Pankratius, die aus der Heilstumsammlung des Ritters Florian Waldauf stammt (1787). die jetzige Kirche wurde in den Jahren 1494 - 1497 erbaut. In den Jahren 1520 - 1522 wurde die Kirche nach Westen hin erweitert. Diese Erweiterung hängt unmittelbar mit der Bevölkerungszunahme in Kleinboden und Kapfing zusammen, wo die Eisenhüttenwerke immer mehr an Bedeutung gewannen. Die Beziehung der Arbeiter und Angestellten sowie der Gewerkeherren der Hüttenwerke trugen wesentlich zur Ausgestaltung der Kirche bei.

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Die dekorative Rankenmalerei und das feine Netzrippengewölbe stammen aus den Jahren 1495-1500. Die Freskenmalerei an den Wänden der Kirche stammt aus der gleichen Zeit. Viele Malereien und Figuren wurden von den Bergwerksbeamten aus Kleinboden gestiftet. Den Hauptaltar und die zwei Seitenaltäre im Renaissancestil gestaltete der Brixlegger Bildhauer Michael Mayr.IMG 3348

Am Hauptaltar findet man die figürliche Darstellung des heiligen Pankratius mit zwei Kirchenvätern (1698). Am linken Seitenaltar steht ein gotischer hl. Silvester (um 1500) und am rechten Seitenaltar sind der hl. Ulrich (um 1800) und die Büsten der Bergwerkspatrone St. Pankraz und St. Daniel aus der Zeit um 1700 dargestellt. Der rückwärtige Seitenaltar stellt als Oberbild den hl. Josef da. Die Statuen der Bergwerksheiligen St. Barbara und der Bauernheiligen St. Notburga und St. Isidor sind Stiftungen der Bergwergsknappen und Hüttenleute aus Kleinboden. Um das Jahr 1770 schnitzte Franz Xaver Nissl diese Figuren.

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Im 19. Jahrhundert fiel die Kirche St. Pankraz einer gewissen Vernachlässigung anheim. Dies stand im unmittelbaren Zusammenhang mit dem raschen Niedergang der Hüttenwerke in Kleinboden und Kapfing. Anfang des 20. Jahrhunderts (1907) werden Restaurierungsarbeiten im Mauerwerk der Kirche erwähnt. Die Vernachlässigung schritt aber weiter fort, bis in den Jahren 1968/1969 eine gründliche Restaurierung erfolgte. In den folgenden Jahren nahm sich ein Aktionskommitee des Heimatvereines Fügen/Zillertal unter der Leitung von Oberforstwart Josef Hauser (Kleinboden) der Erhaltung der Kirche an. Johann Hirner (Pankrazberg) löste dieses Komitee des Heimatvereines als verantwortlicher Pfarr-kirchenrat ab. Seit dem Jahre 1993 wird wieder an einer Außenrestaurierung gearbeitet.

Seit einigen Jahren ist die Weihnachtskrippe in St. Pankraz ganzjährig zu sehen. Sie wurde früher irrtümlich dem Fügener Künstler Franz Xaver Nissl zugeschrieben.

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Die große Ähnlichkeit mit der Krippe in der Pfarrkirche zu Fügen (bekleidete Gliederpuppen) und genaue Nachforschungen in den Schriften der Pfarrbibliothek haben aber ergeben, dass Andreas Schmid (1763) aus Kleinboden der Schöpfer dieser interessanten Krippe ist. Maria Spindlegger hat für diese Krippe den Hintergrund gemalt und sie jahrzehntelang gemeinsam mit dem Heimatverein Fügen/Zillertal betreut. In den Jahren 1995/1996 konnte mit Hilfe des Krippenvereines Zillertal der Unterbau erneuert werden. Nun kann die Krippe das ganze Jahr, wohlgeschützt hinter Glas, besichtigt werden.

Im Turm der Kirche von St. Pankraz hängen zwei der ältesten Glocken des Zillertales. Eine wurde 1582 von Hans Christoph Löffler gegossen und eine weitere von Heinrich Reinhart im Jahre 1604. Die Löffler-Glocke ist bei den Bauern als Wetterglocke äußerst beliebt.

Die Kirche St. Pankratius ist nicht nur ein Denkmal des ehemaligen Bergsegens im vorderen Zillertal, sondern auch die bedeutendste gotische Kirche im Zillertal

(Quellennachweis: Tirol-Heft des Landes Tirol, Nummer 36, Sommer 1970, Tirol Lexikon von Gertrud Pfaundler – „Gemeinde Fügenberg“, Pfarrbibliothek Fügen, Internet – Wikipedia)

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